Sexuelle und reproduktive Rechte: weltweit und für alle!

Verknüpfte Perspektiven aus Gesundheit, Entwicklungszusammenarbeit und Humanitärer Hilfe

Zeit und Ort

Donnerstag, 23.10.2025
Albert-Schweitzer-Haus
Schwarzspanierstraße 13, 1090 Wien
17 - 20 Uhr

Anmeldeformular bitte bis 20.10.2025 ausfüllen.



Sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte (SRGR) sind ein Thema, das jeden Menschen weltweit betrifft. Jeder Mensch hat das Recht, über den eigenen Körper, die eigene Sexualität und Reproduktion frei, informiert und selbstbestimmt zu entscheiden – ohne Diskriminierung, Zwang oder Gewalt. Davon betroffen ist jeder Lebensbereich und die gesamte Gesellschaft.

Um sicherzustellen, dass Menschen ihre sexuelle und reproduktive Gesundheit selbstbestimmt gestalten können, braucht es ausreichenden und niederschwelligen Zugang zu Informationen, Dienstleistungen und medizinischer Versorgung. Hier sind alle Institutionen, lokale und internationale Organisationen und politisch Verantwortliche gefragt.

Aufgrund dessen wollen das Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation (VIDC), THE RAIN WORKERS - Netzwerk für sexuelle und reproduktive Gesundheit, die Österreichischen Gesellschaft für Public Health und Women in Global Health - Austrian Chapter SRGR als Schlüsselfunktion für die gesellschaftliche, gesundheitliche und wirtschaftliche Entwicklung in den Mittelpunkt stellen.

In einer Podiumsdiskussion mit Publikumsbeteiligung und Netzwerkaktivitäten wird der Themenkomplex aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Vor dem Hintergrund der globalen Entwicklungen im Bereich sexueller und reproduktiver Gesundheit und den Auswirkungen der drastischen Kürzungen der internationalen Entwicklungsfinanzierung werden Expert*innen aus den Bereichen Gesundheit, Gender, Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe die Schnittstellen und die Relevanz von SRGR für die globale Zusammenarbeit und Österreich herausarbeiten. Ausgehend von einer geschlechterreflektierten Auslegung des Völkerrechts, wird es um die gynäkologische Beratung und Versorgung in Österreich ebenso wie um die Versorgung von Menschen in Ostafrika und in Kriegs- und Krisengebieten gehen. Gender- und Diversitätsaspekte in der Medizin, sowie die negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Diskriminierung, unterstreichen die Wichtigkeit sozialer Determinanten der Gesundheit und reflektieren historisch gewachsene patriarchale Machtstrukturen. Aber auch der Zugang zu sauberem Wasser sowie die Möglichkeit, sich sicher und ungestört um die Menstruationshygiene kümmern zu können sind Themen, die aufgegriffen werden.

Feministisches Empowerment durch weibliche Führungspersonen im Gesundheitssystem, durch ökonomische Unabhängigkeit und durch einen selbstbestimmten, informierten Umgang mit dem eigenen Körper, wird sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung ziehen. Die Diversität der Perspektiven am Podium wird durch Stimmen aus dem Globalen Norden und Süden sowie durch unterschiedliche berufliche Hintergründe repräsentiert. Weitere Stimmen und Erfahrungen aus dem Publikum sollen dafür sorgen, dass die einzelnen Fäden so verknüpft werden, dass sich das große Ganze erschließt.

Das Ziel des Events ist die Sensibilisierung und Erkenntnis: SRGR gehen uns alle an und brauchen weltweit mehr Aufmerksamkeit!

Am Podium 

Sabine Ludwig ist Professorin für Diversität in der Medizin an der Medizinischen Universität Innsbruck. Zuvor hatte Sie eine Professur für Public Health, Rehabilitation und transdisziplinäre Gesundheitsversorgung an der Katholischen Hochschule Mainz und eine Vertretungsprofessur an der Hochschule für Gesundheit Bochum. Sie hat für die Europäische Kommission in Brüssel und Peking gearbeitet sowie an der Charité-Universitätsmedizin Berlin und am Robert Koch-Institut. Ludwig ist Gründerin von Women in Global Health (WGH) Germany und Head des WGH European Chapters Executive Board. Sie hat zu Gender Medizin, medizinischer Ausbildungsforschung, Frauengesundheit und Public Health promoviert.

 

Susanne Hölbfer ist Oberärztin in der gynäkologischen Abteilung und Leiterin der Opferschutzgruppe in der Klinik Ottakring. Sie setzt sie sich für die Prävention und Versorgung von häuslicher und sexualisierter Gewalt sowie für die Verhinderung von Gewalterfahrungen während des Geburtsvorganges ein und kritisiert patriarchale Strukturen in der Frauenheilkunde. Weiters ist sie Mitglied des FGM-Expertinnenbeirates der Stadt Wien und zählt zu den wenigen österreichischen Expertinnen, die sich auf die Behandlung von FGM-Betroffenen spezialisiert hat.

 

Mercy Muthoni Kamau ist Geschäftsführerin des Mathari Children Fund Panairobi, einer Partnerorganisation von THE RAIN WORKERS, und eine führende Stimme im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Förderung einer universellen Gesundheitsversorgung und rechtsbasierten Ansätzen setzt sie sich für innovative, evidenzbasierte Programme ein, die Gesundheitssysteme stärken und Geschlechtergerechtigkeit fördern. Mercy hat wegweisende Initiativen für Teenage-Mütter in informellen Siedlungen Nairobis geleitet, in denen sie durch Bildung, Kompetenzentwicklung und wirtschaftliche Möglichkeiten gestärkt werden. Sie arbeitet weltweit mit Wissenschaftler*innen, politischen Entscheidungsträger*innen und Entwicklungspartnern zusammen, um SRGR und nachhaltige Entwicklung zu fördern.

 

Stephanie Johanssen ist politische Referentin für sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte bei Ärzte ohne Grenzen Deutschland, wo sie sich für den ganzheitlichen Zugang zu sexuellen und reproduktiven Gesundheitsleistungen einsetzt. Sie verfügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen Humanitäre Hilfe und Geschlechtergerechtigkeit, der geschlechtersensiblen Umsetzung von humanitärem Völkerrecht und Ahndung von geschlechtsspezifischen Kriegsverbrechen. Vor ihrer Zeit bei MSF war sie UN-Repräsentantin der Women’s Refugee Commission sowie Associate Advocacy Director beim Global Justice Center in New York. Sie ist Diplomjuristin und schloss ihr Studium an der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ab.

Henry Ouma ist Experte für Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH), engagierter Verfechter der Stärkung von Frauen sowie Entwicklungspraktiker mit 15-jähriger Erfahrung in der ganzheitlichen Integration von WASH in die Bereiche Frauenförderung, sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte sowie Klimawandel. Er ist zertifizierter RAIN WORKER und Geschäftsführer von Get Water Uganda, einer Partnerorganisation von THE RAIN WORKERS. In der Umsetzung von WASH-Projekten legt er besonderen Fokus auf Aufklärung, den Zugang zu einem sicheren Umfeld und die Stärkung von Mädchen und Frauen im Bereich Menstruationshygiene.

Videobotschaft von UNFPA

Willibald Zeck ist habilitierter österreichischer Gynäkologe und assoziierter Professor für Gynäkologie und Geburtshilfe. Er hat 20 Jahre Erfahrung im Bereich Public Health sowie sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte. Seit 2017 ist Zeck bei den Vereinten Nationen in New York tätig und leitet derzeit eine Abteilung beim Bevölkerungsfonds (UNFPA). Frühere Stationen umfassen UNICEF in Nepal und auf den Philippinen, die WHO in Zentralasien sowie eine mehrjährige klinische Tätigkeit als Gynäkologe in Tansania. Zeck hat 160 Fachpublikationen veröffentlicht und ist Mitautor des Buches Mutter werden am Fuße des Kilimanjaro”.

 

Moderation

Rita Isiba ist Geschäftsführerin des Vereins ZARA, der sich der Förderung von Allyship, Bekämpfung von Online-Hass und Rassismus widmet. Weiters ist sie als Dozentin an der Universität für angewandte Kunst in Wien tätig, wo sie im Masterprogramm für Angewandte Menschenrechte zu Community Engagement und Empowerment lehrt. Sie hat sich auf die Analyse sozialer und wirtschaftlicher Faktoren, die Inklusion in Organisationskulturen fördern, spezialisiert und setzt sich für soziale Gerechtigkeit ein.

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