Schritte aus der Gewaltspirale
Frauen übernehmen unbezahlte Sorgearbeit. Das macht sie in den Augen vieler Arbeitgeber*innen zu „unzuverlässigen“ Arbeitskräften. Sie werden von gut bezahlten Jobs ausgeschlossen, armutsbedingt früh verheiratet oder durch ungewollte Schwangerschaften aus der Schule gedrängt. Ökonomische Abhängigkeit ist oft der erste Schritt in ein Leben voller Gewalt. Sei es häusliche, sexuelle oder digitale Gewalt.
In unseren Programmen zu sexuellen und reproduktiven Rechten geht es deshalb nicht nur um Verhütung oder HIV-Prävention. Es geht um Selbstbestimmung, um das Wissen über den eigenen Körper, um mentale Gesundheit, um Schutzräume und um die Kraft, Nein zu sagen. Mit der Unterstützung unserer Partnerorganisation THE RAIN WORKERS bieten wir Teenager-Müttern im Rahmen einer 6-monatigen Berufsausbildung mit psychosozialer Begleitung auch sexualpädagogische Aufklärung und Empowerment-Trainings.
Frauen schweigen nicht mehr
Was wir aktuell beobachten, ist beunruhigend: Inmitten der aktuellen politischen Proteste nimmt die Gewalt zu. Frauen werden auf der Straße vergewaltigt, zuhause misshandelt, online bedroht. KI-generierte Deepfakes, sexuelle Erpressung, Polizeigewalt und wirtschaftliche Ausgrenzung treffen besonders junge Frauen. Und zwar dort, wo sie am verletzlichsten sind: in ihren Körpern.
Trotzdem haben die Proteste etwas verändert. Frauen schweigen nicht mehr. Sie fordern Gerechtigkeit, sie dokumentieren Missbrauch und sie unterstützen sich gegenseitig. Auch Männer stellen sich zunehmend an unsere Seite. Denn der Kampf für Gerechtigkeit ist keine rein weibliche Aufgabe. Es ist ein gemeinsamer Akt der Solidarität für Sicherheit, Würde und Freiheit.
Über die Arbeit von MCFPanairobi und THE RAIN WORKERS ist auch ein Artikel erschinen: Hier nachlesen.
Fotos © Magdalena Hassek/THE RAIN WORKERS